- Barden
- Bạrden[keltisch], Singular Bạrde der, -en, keltischer Sänger und Dichter von Kampf- und Preisliedern. Die Barden, die im Gefolge der Fürsten als lyrischer Dichter deren Ruhm oder Schmählieder auf deren Feinde sangen, verschwanden in Gallien mit der Romanisierung. In Wales standen die Barden noch vom 7. bis 16. Jahrhundert als lyrischer Kunstdichter in hohem Ansehen; sie bildeten einen eigenen Stand. In Irland nahmen die Barden ursprünglich einen tieferen Rang ein als die »Filid« (d. h. die Vertreter der gelehrten Dichtkunst und die Historiker). Die in den späteren Bardendichterschulen bis ins 17. Jahrhundert gelehrte archaisierende Sprache war Ende des 12. Jahrhunderts kodifiziert worden. In Schottland finden sich Barden als erbliche Diener der Fürsten und Adligen bis ins 18. Jahrhundert. Sie wurden in Irland ausgebildet und hatten eine geachtete soziale Stellung.Den Germanen waren Name und Stand der Barden unbekannt. Tacitus erwähnt den Schlacht- oder Schildgesang Barditus in seiner »Germania«; dieser hat aber mit den Barden nichts zu tun. Im 18. Jahrhundert wurden von einer durch F. G. Klopstock, J. Möser, W. von Gerstenberg (»Gesang eines Skalden«), J. E. Schlegel u. a. getragenen, die altdeutsche Zeit verherrlichenden Richtung Barden allgemein mit Skalden und altgermanischen Sängern gleichgesetzt. Klopstock nannte seine Hermann-Dramen und altväterischen Gesänge »Bardiet« oder »Bardit«. Die Bardendichtung entwickelte sich (v. a. bei M. Denis und K. F. Kretschmann) in seiner Nachfolge sowie unter dem Einfluss von J. Macphersons »Ossian« vorübergehend zu einer Modedichtung.D. G. Williams: An introduction to Welsh poetry (London 1953);E. Knott: Irish classical poetry (Dublin 21960);O. J. Bergin: Irish bardic poetry (Dublin 1970).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Barden und ihre Musik
Universal-Lexikon. 2012.